Philip Köster gewinnt 4.Titel beim Mercedes-Benz Windsurf World Cup

Der Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt endet am Sonntag mit der großen Siegerehrung am Brandenburger Strand. Hinter Zuschauern und Aktiven liegen neun aufregende und spektakuläre Wettkampftage, denn so gute Bedingungen gab es beim größten Windsurf-Event der Welt seit Jahren nicht mehr.

Bis zu neun Windstärken und vier Meter hohe Wellen waren die idealen Begleiter für Waverider und Freestyler, die mit hohen Sprüngen, blitzschnellen Rotationen, verrückten Manövern und faszinierenden Wellenritten ein unglaubliches Spektakel am Brandenburger Strand boten. Im Slalom und der Trendsportart Foil sahen die Fans spannende Rennen auf der Nordsee, so dass beim einzigen Super Grand Slam der PWA World Tour in allen vier Disziplinen die Siegertrophäen übergeben werden konnten.

Absoluter Höhepunkt des Wassersport-Spektakels war der Auftritt von Philip Köster. Der 23-Jährige war als dreimaliger Waveriding-Weltmeister nach Sylt gereist und verließ Deutschlands nördlichste Insel mit dem vierten WM-Titel im Gepäck. Im entscheidenden Heat um Platz drei, der zum erneuten Titelgewinn reichte, zeigte der Weltranglistenerste Windsurfen von einem anderen Stern. Damit krönte Köster sein unglaubliches Comeback, das nach einer schweren zehnmonatigen Verletzung im Juli mit einem Sieg auf Gran Canaria begann und beim Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt sein Happy End fand. „Ich bin unglaublich glücklich, beim größten Windsurf-Event der Welt meinen vierten WM-Titel gewonnen zu haben. Im entscheidenden Heat gegen Alex Mussolini hat alles geklappt, was ich mir vorgenommen habe. Nach meiner schweren Verletzung erneut Champion geworden zu sein, ist einfach unglaublich“, freute sich ein überwältigter Philip Köster.

Sieger der Waveriding-Konkurrenz wurde der entthronte Weltmeister Victor Fernandez Lopez aus Spanien, der zum dritten Mal in Westerland ganz oben auf dem Treppchen stand. Platz zwei belegte der Brasilianer Marcilio „Brawzinho“ Browne. Leon Jamaer aus Kiel und Alessio Stillrich von Gran Canaria beendeten den Waveridig-Wettkampf als geteilte Neunte, der Hamburger Klaas Voget erreichte den 13. Platz.

Bei den Damen war die Spanierin Iballa Moreno nicht zu schlagen und wurde mit dem Sieg auf Sylt zum vierten Mal hintereinander Weltmeisterin im Waveriding. „Es war wieder ein unglaubliches Erlebnis, hier auf Sylt vor diesem tollen Publikum zu surfen. Mit dem Sieg und dem WM-Titel war das ein fantastischer Saisonabschluss für mich“, so die 39-Jährige. Auf Platz zwei landete Sarah-Quita Offringa aus Aruba, Dritte wurde Daida Moreno, die Zwillingsschwester von Iballa. Lina Erpenstein aus Aschaffenburg zeigte erneut eine fantastische Leistung. Die angehende Medizinstudentin belegte Rang vier und beendete die Saison damit auch in der Weltranglistente als Vierte. „Ich bin total happy über meinen vierten Platz auf Sylt und in der Gesamtwertung. Ich konnte den Zuschauern vor allem in dem Heat um Platz vier bei ganz schwierigen Bedingungen zeigen, was ich mittlerweile gelernt habe“, erklärte die 20-Jährige. Steffi Wahl aus Kiel wurde bei ihrem einzigen Auftritt im Rahmen der PWA World Tour Sechste.

Jose „Gollito“ Estredo dominierte die Konkurrenz beim Freestyle der Herren nach Belieben. Der Venezolaner war mit seinem unglaublichen Repertoire an radikalen Moves und spektakulären Sprüngen eine Klasse für sich und siegte im Finale gegen den Niederländer Amado Vrieswijk. Mit diesem Erfolg feierte Jose „Gollito“ Estredo gleichzeitig seinen achten WM-Titel. Der Champion: „Es waren für uns Freestyler harte Bedingungen. Wegen der hohen Wellen konnte man seine Konkurrenten nicht sehen und hatte wenig Zeit, seine Manöver korrekt auszuführen. Bei mir hat aber alles perfekt geklappt, im nächsten Jahr werde ich auch beim Waverding antreten“, verriet der Venezolaner. Die deutschen Teilnehmer Julian Wiemar, Marco Lufen und Adrian Beholz kamen über einen geteilten 25. Platz nicht hinaus.

Im Slalom wuchs Vincent Langer über sich hinaus. Der Deutsche Meister war bei der Formel 1 des Windsurfens vom ersten bis zum letzten Rennen hellwach, brillierte mit exzellenten Starts, taktischer Raffinesse und Top-Speed. Der Lohn war ein sensationeller zweiter Rang des Kielers, eine Platzierung, die seit Jahren kein deutscher Slalomfahrer mehr am Brandenburger Strand erreicht hat.

Trotz Sturmtief Xavier besuchten 210.000 Zuschauer den Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt, der nicht nur die fantastischen Wettkämpfe der besten Windsurfer der Welt präsentierte. Ein buntes Rahmenprogramm und das Eventradio unterhielten die Besucher tagsüber auf der Westerländer Kurpromenade, eine abwechslungsreiche Erlebnisgastronomie sorgte für das leibliches Wohl. Jeden Abend wurde ab 18 Uhr Beachparty im großen Veranstaltungszelt gefeiert, die bis in die Morgenstunden auf Deutschlands nördlichster Insel fortgesetzt wurde.